In der Geburtshilfe bezieht sich die „Purple Line“ auf einen spezifischen Begriff, der mit der Beurteilung des Fortschritts während der Eröffnungsphase der Geburt in Verbindung steht. Diese Beurteilungsmethode wird auch als „Friedman’s Purple Line“ oder „Friedman’s Line“ bezeichnet, benannt nach dem Geburtshelfer Emanuel Friedman, der sie eingeführt hat.

Die „Purple Line“ ist eine Linie, die auf dem Steißbein mancher werdenden Mutter gezeichnet wird. Der Gedanke dahinter ist, dass die Linie auf natürliche Weise erscheint, wenn der Geburtsfortschritt voranschreitet. Während der Eröffnungsphase dehnt sich der Muttermund aus, und die Linie soll den Verlauf dieser Öffnung anzeigen.

Hier sind die grundlegenden Schritte der Anwendung der Purple Line-Methode:

  1. Evaluierung:
    Während der Wehen wird beobachtet, ob die Linie nach oben wandert. Es wird angenommen, dass die Linie nach oben wandert, wenn der Muttermund sich öffnet.
  2. Fortschrittsbeurteilung:
    Die Verschiebung der Purple Line dient als Hinweis auf den Fortschritt der Geburt und kann den Geburtshelfern helfen, den Stadium der Eröffnungsphase und den voraussichtlichen Geburtsverlauf besser einzuschätzen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Purple Line-Methode nicht in allen medizinischen Einrichtungen oder von allen Geburtshelfern angewendet wird und auch nicht bei allen Frauen auftaucht. Einige sehen dies als eine zusätzliche Methode zur Beurteilung des Geburtsfortschritts, während andere möglicherweise auf andere Beurteilungsmethoden vertrauen.

Wie bei allen Geburtsbewertungsmethoden sollte die Anwendung der Purple Line im Kontext einer umfassenden Geburtsbetreuung betrachtet werden, und die Entscheidungen sollten gemeinsam mit dem medizinischen Team und unter Berücksichtigung der individuellen Umstände der werdenden Mutter getroffen werden. Eine Umfassende Aufklärung ist bei allen Entscheidungen wichtig und sollte nach Möglichkeit immer die Wünsche der Eltern als Prioritäten mit einschließen.